Wirtschaft
Wichtige Wirtschaftszweige
Als Mitglied der G8 ist Großbritannien eines der führenden Industrieländer der Welt. Die wichtigsten Wirtschaftszweige neben dem Dienstleistungssektor, der drei Viertel des Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet (74,5 %, 2008) und in erster Linie die Bereiche Finanzwesen, Fremdenverkehr, Massenmedien, Datenverarbeitung und Telekommunikation umfasst, sind die Erdöl- und Erdgasförderung in der Nordsee, der Fahrzeug-, Schiff-, Maschinen- und Flugzeugbau, die chemische, elektrotechnische sowie die Textilindustrie. Großbritannien nimmt auf der Liste der beliebtesten Reiseländer der Welt den sechsten Platz ein. 2004 wurden mit mehr als 26,34 Millionen Besuchern alle Rekorde gebrochen. Aufgrund der überdurchschnittlichen Größe ihrer Betriebe und ihrer Viehbestände zählt die britische Landwirtschaft zu den leistungsfähigsten der EU. Rund 60 % des Lebensmittelbedarfs wird von nur 2 % der Arbeitskräfte erwirtschaftet. Gleichzeitig ist der Agrarsektor durch einen starken Strukturwandel gekennzeichnet und trägt nur noch mit 1,3 % (2008) zum britischen Bruttosozialprodukt bei. Wirtschaftslage Nach der positiven Entwicklung der britischen Wirtschaft der letzten Jahre (sinkende Arbeitslosenzahlen, Inflationsraten und Haushaltsdefizite) hat sie seit dem Einsetzen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise schwer zu kämpfen. Angesichts der großen wirtschaftlichen Bedeutung des Finanzsektors (10 % des BIP), haben die globalen finanzwirtschaftlichen Probleme ernste Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft. Nachdem 2007 das jährliche Wirtschaftswachstum noch bei 3,1 % lag, stürzte es bis zum Jahresende 2008 auf -1,9 % ab. Die Arbeitslosenquote erreichte Mitte 2004 historisch niedrige 4,8%, blieb 2006 mit 5,0 % nahezu konstant und steigt seitdem wieder stetig an (2007: 5,3 %, 2008: 5,6 %). Demgegenüber weist die Außenhandelsbilanz seit Jahrzehnten ein hohes Defizit auf (-132 Mrd. Euro in 2008); dies ist in nicht unerheblichem Maße auf das starke britische Pfund zurückzuführen. Die Inflationsrate liegt bei 3,6 % (2007: 2,3 %). Wirtschaftspolitik Die globale Rezession, die schwierige Kreditlage und fallende Immobilienpreise haben Großbritannien nach zwei Jahrzehnten guten Wirtschaftswachtsums wieder in eine schwere Krise gestürzt. Die Regierung unter Gordon Brown versucht seitdem, mit verschiedenen Mitteln die Wirtschaft zu stimulieren und die internen Finanzmärkte zu stabilisieren. Dazu zählen eine teilweise Verstattlichung des Bankenwesens, Steuersenkungen, die Erleichterung der Kreditbedingungen für öffentliche Institutionen sowie staatliche Investitionen in wichtige Wirtschaftsprojekte, oft in staatlich-privater Partnerschaft. Durch Investitionen in das Gesundheitswesen, das Bildungs- und Erziehungswesen sowie in die Verkehrsinfrastruktur hat die Brown-Regierung angestrebt, bestehende strukturelle Defizite auszugleichen.. Handelspartner Die wichtigsten Handelspartner sind mit Abstand Deutschland und die USA. Die Diskussion um den Beitritt zur Wirtschafts- und Währungsunion, den Großbritannien vorerst nicht vornehmen wird, veranschaulicht die gegenwärtige Skepsis der Briten, sich in die europäische Wirtschaft weiter zu integrieren. Mitgliedschaft in internationalen OrganisationenGründungsmitglied Vereinte Nationen (1945), Weltbank u. IWF (1945), OEEC/OECD (1948), NATO (1949), Commonwealth (1949), Europarat (1950), KSZE/OSZE (1975), Beitritt EG/EU 1973. Umgangsformen
Englischkenntnisse sind absolut erforderlich. In Geschäftskreisen wird in der Regel immer noch traditionell ein Nadelstreifenanzug (Pin-striped suit) oder ein dunkler Anzug bzw. ein elegantes Kostüm getragen. Terminvereinbarung und Visitenkarten sind üblich.
Geschäftszeiten: I. allg. Mo-Fr 09.00/09.30-17.00/17.30 Uhr. Gleitzeit ist ebenfalls verbreitet. Kontaktadressen
German-British Chamber of Industry & Commerce
Mecklenburg House, 16 Buckingham Gate, GB-London SW1E 6LB Tel: (020) 79 76 41 00. Internet: www.ahk-london.co.uk British-Swiss Chamber of Commerce Bellerivestrasse 209, CH-8008 Zürich. Tel: (044) 422 31 31. Internet: www.bscc.co.uk British Chambers of Commerce (Dachverband der Industrie- und Handelskammern von Großbritannien) 65, Petty France, GB-London SW1H 9EU Tel: (020) 76 54 58 00. Internet: www.chamberonline.co.uk Konferenzen/Tagungen
Die verschiedenen Tagungsstätten – Kongresszentren, Hotels, Universitäten, Herrenhäuser, Schlösser, Theater und sogar Fußballstadien und Pferderennbahnen – sind in einer Reihe von Veröffentlichungen verzeichnet. London und Birmingham haben als Kongressstädte einen internationalen Ruf, aber auch in anderen Städten wie Glasgow, Leeds, Manchester, Newcastle, Bristol, York und den Kleinstädten Chester, Salisbury, Llandudno und Inverness stehen gute Konferenzeinrichtungen zur Verfügung. Die politischen Parteien halten ihre Parteitage traditionell in Badeorten wie Blackpool (in den bekannten Winter Gardens), Bournemouth und Brighton ab. Zweckgebundene Tagungsstätten in London haben teilweise Kapazitäten für bis zu 19.000 Teilnehmer.
Venuemasters (Internet: www.venuemasters.co.uk/) ist ein großbritannienweiter Zusammenschluss von über 90 universitären Einrichtungen, die als Gruppenunterkünfte sowie für Konferenzen gebucht werden können. Weitere Informationen, Broschüren (u. a. The British Conference Destinations Directory) und Planungshilfen von der British Association of Conference Destinations (BACD) (Britischer Verband der Konferenzorte), 6th Floor, Charles House, 148-149 Great Charles Street, GB-Birmingham B3 3HT. (Tel: (0121) 212 14 00. Internet: www.bacd.org.uk). |